Kalkulation des CO2 Fußabdrucks für Batterien
Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen EU2023/1542
Das neue Batterieregulierungsgesetz verpflichtet ab Februar 2025 zur Bereitstellung des CO2-Fußabdrucks von Batterien in Fahrzeugen. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, nutzt der Auftraggeber die Stücklisten und Daten aller Zulieferer und Eigenentwicklungen, um die CO2-Daten für jedes Batteriesystem und Fertigungswerk zu erfassen und den Fußabdruck zu berechnen.
Herausforderung
Innerhalb des Unternehmens sind die Öko-Bilanzierer:innen für diesen Prozess der Berechnung verantwortlich, die akkreditiert und zertifiziert sind. Eine wichtige Anforderung auf Kundenseite war die Wahrung der Vertraulichkeit der Batterieinformationen, die der Geheimhaltungsstufe unterliegen.
Nachhaltigkeit ist für unsere Kunden von großer Bedeutung und wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Eine weitere Anforderung war auch die Notwendigkeit, manuelle Arbeitsschritte in Excel und Tools von Drittanbietern zu automatisieren und die Verwendung redundanter Daten zu reduzieren.
Kunde
Automotive OEM
Team
1 Projektleitung
1 UX/UI Professional
1 Requirements Engineer
3 Softwareentwickler
Branche
Automotive
Projektdauer
01.11.2023 – heute
Lösung
Um die Herausforderungen zu meistern, haben wir eine umfassende Lösung entwickelt, die die Eingabe von Materialnummer, Datum und Werk zur eindeutigen Identifizierung eines Batteriesystems vorsieht. Diese Lösung ermöglicht die Erfassung von Informationen über die verwendeten Materialien und Herstellungsprozesse, die mit vorhandenen Primärdaten verrechnet werden, um CO2-Informationen zu erhalten. Logistik, Recycling und Rezyklate sind ebenfalls berücksichtigt. Zunächst wird diese Lösung von Ökobilanzierer:innen und Batterieexpert:innen genutzt, mit der Möglichkeit, den Nutzerkreis in Zukunft auch auf andere Abteilungen wie Ingenieur:innen und After-Sales-Kolleg:innen zu erweitern.
In der Vorentwicklungsphase haben wir den Fertigungsprozess analysiert, Besichtigungen in der Batteriefertigung durchgeführt und alle Stakeholder sowie Schnittstellen identifiziert und beraten. Zu Beginn des Projekts wurden verschiedene Hypothesen in einem kleinen, cross-funktionalen Team exploriert. In der Umsetzung baut die Lösung auf dem bestehenden Technologiestack des Kunden auf und integriert sich nahtlos in bestehende Systeme.
Nach Abschluss des Projekts wird eine halbautomatisierte und global verfügbare LCA-Berechnung für Batterien möglich sein, die auch für die Berechnung ganzer Fahrzeuge skaliert werden kann. Der Kunde profitiert von der Einsparung vieler Stunden manueller Berechnungen und Dateneingaben, die zudem weniger fehleranfällig sind. Zudem haben wir ein Sicherheitssystem implementiert, das Anwender auf fehlende oder fehlerhafte Daten hinweist.
Die primären Einsparungen resultieren aus der Zeitersparnis und der Skalierbarkeit, während langfristig durch die Automatisierung der LCA-Berechnungen eine höhere Genauigkeit und geringere Fehlerquote erzielt werden können. Obwohl das Projekt keinen direkten Beitrag zur Reduktion der CO2-Werte leistet, ermöglicht es dem Kunden, seine Nachhaltigkeitsthemen genauer und einfacher zu berechnen, was zukünftige Entwicklungen nachhaltiger gestalten kann und einen indirekten Einfluss auf die Zukunft hat. Das Projekt erhöht zudem die Sicherheit des Kunden, indem Fehler vermieden und die Daten durch Zugriffsrechte geschützt werden.