Digitalisierung bei Importprozessen
Zentrale Datenbank für weltweit relevante Gesetzestexte
Die Internationalisierung der Automobil-Produktion ist eine der Hauptstrategien aller Automobilhersteller weltweit. Entsprechend müssen bei der Fertigung von Fahrzeugen in unterschiedlichen Ländern verschiedene gesetzliche Vorschriften berücksichtigt werden. Ob ein existierendes oder zukünftiges Gesetz bei der Entwicklung von Bauteilen oder Prozessen beachtet werden muss, unterscheidet sich abhängig von Land, Fahrzeugtyp und Zeitpunkt.
Herausforderung
Auskunft über die unterschiedlichen Herausforderungen gibt eine zentrale Datenbank für weltweit relevante Gesetzestexte, in der sämtliche Vorschriften und Rahmenbedingungen samt markenspezifischer Informationen und Übersetzungen zusammengefasst sind. Sie soll dabei helfen, Automobilhersteller auf strafrechtliche Konsequenzen oder Auslöser für Rückrufaktionen hinzuweisen. Enthalten sind in der Datenbank spezifische Informationen über Fahrzeugtechnik, Emissionen, Materialverbote und Recyclingvorgaben. Das Ziel des Systems ist eine einheitliche Gesetzesauslegung, eine kurzfristige Verfügbarkeit von relevanten Informationen sowie die Einsparung von Kosten durch eine marken- und regionsübergreifende Zusammenarbeit.
Kunde
Unternehmen aus der Automobilbranche
Team
Mehrköpfiges Entwicklerteam + 1 Requirements Engineer + 1 UX-Professional
Branche
Automobilbranche
Projektdauer
fortlaufend seit 2020
Methoden
In einem agilen Prozess wurden in iterativen Schleifen fachbereichsübergreifend – von den Anwendern, über UX/UI bis hin zur Entwicklung – Kundenwünsche analysiert und Anforderungen an die Software aufgenommen. Berater:innen der BREDEX übernahmen dabei die Rolle der Vermittler und der Moderatoren. Der projektspezifische Lebenszyklus von Anforderungen im Projekt wird in der nachfolgenden Abbildung exemplarisch in reduzierter Form dargestellt.
Zur Digitalisierung des Imports neuer Vorschriften in die Datenbank wurden mit Hilfe vom UML-Aktivitätsdiagrammen die Stakeholder – die beteiligten Rollen und deren fachliche Verantwortung – ermittelt. Aufbauend auf den gesammelten Informationen wurden prototypische Wireframes zur Konzeption der Benutzeroberfläche (low fidelity) entworfen. Auf Basis der Entwürfe wurden die Anforderungen des Kunden verfeinert und auf Grundlage von Qualitätsstandards zum Vorschriftenimport zum Prototypen fortentwickelt, den der Kunde als interaktive Lösung abnahm.
Im Laufe des agilen, iterativen Anforderungsprozesses wurden implizite, unterbewusste Wünsche des Kunden deutlich herausgearbeitet und flossen umgehend in den Entwicklungsprozess der Datenbank mit ein. Das bedeutet, dass der Kunde nach jedem Entwicklungsschritt ein nutzbringendes Puzzleteil des beauftragten Ganzen abnehmen konnte. So genannte „User Stories“, die jeden Schritt der Anforderung und der Entwicklung dokumentieren, wurden parallel dazu zu nachvollziehbaren „Wissensspeichern“ in der Rücksprache, die obendrein jeden einzelnen Projektschritt für den Kunden plan- und dadurch kalkulierbar gemacht haben.
Neben der Entwicklung des Importprozesses bot sich Unterstützung seitens des Anforderungsmanagements während eines „Kickoff“-Workshops zur Rollenverteilung, Kommunikations- und Projektorganisation sowie die Priorisierung im Sinne eines Minimum Viable Product“ (MVP), eines „minimal existenzfähigen Produkts“ an.
Die final entwickelte Web-Anwendung entstand auf Basis des JavaScript-Frameworks „React“. Darüber hinaus wurden TypeScript, Spring-Boot, MySQL und MongoDB als Technologien eingesetzt.
Lösung
Gemeinsam mit dem Kunden haben Berater:innen der BREDEX einen effizienten Prozess zum Import von Daten entwickelt, der Pflege, Kommunikation und Prüfung von neuen oder geänderten Inhalten ermöglicht. Im Vordergrund standen dabei Datenqualität, Nutzerführung und rollenübergreifende Kollaboration.