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UI/UX IN SOFTWAREPROJEKTEN MIT VERALTETER TECHNOLOGIE – HERAUSFORDERUNGEN UND VORGEHEN

Eine Pinnwand mit bunten Post-It's

In der Rolle des UX Professionals arbeiten wir nicht immer am innovativsten und modernsten Produkt. Es gibt jede Menge Business-Anwendungen, die seit Jahren in Betrieb sind und mit alter Technologie umgesetzt wurden. Deren grafische Oberflächen entsprechen oft nicht den Anforderungen der User, die es heutzutage gewohnt sind mit intuitiven Oberflächen auf Smartphone und Co. zu arbeiten. Bei derart veralteter Software ist ein Umstieg auf eine neue Technologie zudem häufig nur mit großem Aufwand möglich.

Meist wuchs der Funktionsumfang der Software mit der Zeit und die Oberflächen wurden immer überladener und unübersichtlicher. Ein UX Professional war in der Regel beim Entstehungsprozess nicht beteiligt. Vor allem für User, die gerade erst anfangen mit der Software zu arbeiten, stellen überfrachtete Ansichten ein großes Problem dar. Der Grund ist, dass es oft keine integrierten Hilfestellungen gibt und sie erst eine Schulung durchlaufen oder sich das Handbuch durchlesen müssen, um ihre Aufgaben erledigen zu können. Deshalb ist es umso wichtiger, gerade bei Altanwendungen auf die Bedienfreundlichkeit zu achten.

3 Faktoren für gute Bedienfreundlichkeit

Die Bedienfreundlichkeit, auch Usability genannt, beinhaltet zum einen, dass User ihre Aufgaben effektiv, also möglichst genau und vollständig, erledigen können. Wenn hingegen nur 5 von 100 Benutzern ihr Ziel erreichen, gibt es in der Software offensichtlich ein Problem mit der Effektivität, dem man mit intuitivem Design entgegenwirken kann. Zum anderen sollen Aufgaben effizient, also ohne den übermäßigen Gebrauch von Ressourcen wie zum Beispiel Zeit oder menschliche Anstrengung, lösbar sein.

Auch die Zufriedenstellung gehört zu den Kriterien der Usability ­– Anwender entscheiden sehr schnell, ob ihnen eine Anwendung gefällt oder nicht. Visuelle Darstellung und Bedienbarkeit sind deshalb wichtige Faktoren für den Erfolg einer Software.

Methoden und mögliche Probleme

Mit welchen Mitteln lässt sich nun eine größtmögliche Bedienfreundlichkeit erreichen, wenn die Software veraltet ist?

Expert Review

Je nach Dauer der Beauftragung von UX-Leistungen können die Methoden und Maßnahmen im Projekt unterschiedlich ausfallen. Für eine kurze Beauftragungsdauer oder wenn keine Anwender greifbar sind, kann beispielsweise ein Expert Review durchgeführt werden, bei dem UX Professionals die Anwendung auf ihre Bedienfreundlichkeit hin überprüfen. Je nach Umfang der Anwendung können sie sich dabei auch nur auf einen Teilbereich der Software konzentrieren. Positive sowie negative Ergebnisse werden dem Kunden im Anschluss präsentiert und mögliche Maßnahmen der Weiterarbeit besprochen. Zum Beispiel können im Rahmen einer Weiterbeauftragung Designentwürfe realisiert werden, die dann an die Entwicklung weitergegeben werden können.

UX Workshop

Eine weitere Möglichkeit der Analyse bietet ein UX Workshop. Dieser wird mit Interessenvertretern, dem Kunden und – ganz wichtig – (potenziellen) Usern durchgeführt. Es sollte sich auf einen ersten Anwendungsfall geeinigt werden, welcher in dem Workshop besprochen werden soll. Dort befragen die UX Professionals die User dann zu den beteiligten Rollen, ihren Aufgaben, Problemen und Wünschen in Bezug auf das interaktive System.

Die gesammelten Antworten der User lässt man in die weiteren Schritte des Workshops einfließen. In der Regel werden dann eine oder mehrere Customer Journey Maps erstellt, Erfordernisse aufgenommen und anschließend Nutzungsanforderungen daraus abgeleitet. Wenn es Probleme mit der Performance gab, zum Beispiel bei langen Ladeprozessen, werden diese Punkte auch mit aufgenommen und direkt an die Entwicklung weitergegeben. Die Behebung solcher Probleme verbessert auch die Usability, da die User im Anschluss effizienter arbeiten können.

Im letzten Schritt werden die User dazu aufgerufen ihre ersten Ideen aufzuzeichnen, um diese in das nachfolgende Konzept mit einfließen zu lassen.

Benutzerbefragung und Interviews

Wenn es nicht möglich ist, die User in einen Workshop einzubinden, sollten im Vorfeld Benutzerbefragungen durchgeführt werden. Dabei erstellt der UX Experte einen Fragebogen zu den Aufgaben, Zielen und weiteren Aspekten, um den Nutzungskontext zu analysieren. Falls ein UX Professional in ein Projekt eingebunden werden kann und ein Workshop nicht gewünscht oder möglich ist, können auch Interviews geführt werden. Dabei zeigen die User ihre Arbeitsweise in der Anwendung und erklären ihre Aufgaben. Auch hier können ihre Probleme identifiziert und ihre Wünsche geäußert werden. Die Aussagen werden mitgeschrieben und aufbereitet.

Prototyping und Usability Tests

Auf Basis der vorangegangenen Methoden erstellt ein UX Professional dann einen detaillierten Design-Prototypen, der den besprochenen Anwendungsfall abdeckt. Dabei ist der regelmäßige Austausch mit dem Kunden sehr wichtig, um mögliche Rückfragen zu klären. Außerdem muss in stetiger Absprache mit den Entwicklern die Umsetzbarkeit des Designs geprüft werden, da aufgrund veralteter Technologien nicht jede Lösung ohne Abstriche umsetzbar ist. Jedoch lässt sich in Zeiten von Flat Design vieles auf moderne Weise darstellen, um auch optisch einen Mehrwert zu erzielen.

Der Prototyp sollte anschließend mit Usern der Zielgruppe auf seine Bedienbarkeit überprüft werden. Dies erfolgt in Form von Usability Tests. Dabei gibt ein Moderator die Aufgaben, die dem Workflow entsprechen, vor und der Benutzer sollte diese am Prototypen bearbeiten. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden protokolliert und können als Änderungen wieder in den Prototypen einfließen. Durch regelmäßige Evaluierungen kann die Usability so stetig verbessert werden.

Fazit

In einem ersten Kundengespräch können unsere UX Experten herausfinden, welche Methode für das Vorhaben des Kunden am geeignetsten ist. Die Vorgehensweise ist schließlich abhängig vom vorgegebenen Zeitrahmen, dem Budget und der Verfügbarkeit der User.

Wenn die bestehende Software nicht mit neuer Technologie programmiert werden kann, lässt sich mit der richtigen Methode durch ein Redesign von unseren BREDEX UX Professionals trotzdem eine gute Usability erzielen, indem der Workflow und die Oberflächen verbessert werden.

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