
Warum KMU diese neue EU-Verordnung jetzt ernst nehmen sollten!
Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein vernetztes Produkt – ein Fitnessarmband, eine smarte Türklingel oder eine Software, die Ihr Geschäft organisiert. Sie erwarten, dass diese Produkte sicher sind. Doch bislang war das keineswegs garantiert: Viele Geräte kamen mit bekannten Schwachstellen auf den Markt, Updates waren lückenhaft oder fehlten ganz. Genau hier setzt der Cyber Resilience Act (CRA) der EU an.
Ab Ende 2027 müssen alle Produkte mit digitalen Elementen bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen. Ziel ist es, dass nicht mehr der Endnutzer die Risiken trägt, sondern die Hersteller von Beginn an Verantwortung übernehmen.
Was bedeutet das für KMU?
Gerade kleine und mittlere Unternehmen fragen sich: „Betrifft uns das überhaupt?“ Die Antwort ist eindeutig: Ja. Ob als Hersteller digitaler Produkte, als Händler oder als Importeur – jedes KMU, das Produkte mit digitalen Elementen in Verkehr bringt, muss die Vorgaben einhalten. Auch wer Produkte aus Drittländern importiert oder vertreibt, ist verpflichtet, deren Sicherheit zu prüfen und sicherzustellen, dass diese den Anforderungen entsprechen.
Die Verordnung betrifft nicht nur große Konzerne, sondern ausdrücklich auch KMU. Deshalb hat die EU Leitlinien und vereinfachte Verfahren angekündigt, um kleine Unternehmen nicht zu überfordern. Dennoch gilt: Ignorieren lässt sich das Gesetz nicht.
Die zentrale Herausforderung
Das Herzstück des CRA ist die Pflicht, Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus sicher zu halten. Das bedeutet:
· Produkte dürfen nicht mit bekannten Sicherheitslücken ausgeliefert werden.
· Hersteller müssen Updates und Sicherheits-Patches über Jahre hinweg bereitstellen (in der Regel mindestens fünf Jahre).
· Unternehmen brauchen Prozesse, um Schwachstellen zu erkennen, zu beheben und gegebenenfalls innerhalb von 24 Stunden zu melden.
Für viele KMU bedeutet das einen Kulturwandel. Während man bisher vielleicht Updates „nebenbei“ gemacht hat, wird Sicherheit nun zur rechtlichen Pflicht – mit erheblichen Bußgeldern bei Verstößen.
Praktische Lösungen: Wissen aufbauen und Strukturen schaffen
Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich der CRA meistern. Ein zentraler Baustein ist Schulung. Wer die Anforderungen versteht, kann Risiken frühzeitig abfedern. Mitarbeiter müssen wissen, wie sie Sicherheitsvorfälle erkennen, wie Updates organisiert werden und welche Dokumentation erforderlich ist.
Ebenso wichtig sind klare interne Prozesse:
· Wer ist für Sicherheit verantwortlich?
· Wie gehen wir mit Meldungen zu Schwachstellen um?
· Wie dokumentieren wir unsere Maßnahmen, um sie im Zweifel nachweisen zu können?
Solche Strukturen lassen sich auch in kleinen Teams einführen – entscheidend ist, dass sie von Anfang an durchdacht und praxisnah sind.
Fazit: Jetzt handeln lohnt sich
Der Cyber Resilience Act ist kein fernes Zukunftsthema, sondern eine Realität, auf die sich Unternehmen heute vorbereiten müssen. Wer jetzt in Wissen, Strukturen und Sicherheit investiert, verschafft sich nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Denn eines ist sicher: Kunden vertrauen den Anbietern, die Sicherheit ernst nehmen. Und genau das bietet der CRA – eine Chance, das Vertrauen Ihrer Kunden zu gewinnen und Ihre digitalen Produkte zukunftsfest zu machen.
Vertiefung in unseren Schulungen
Der Cyber Resilience Act bringt weitreichende Anforderungen für Hersteller und Unternehmen mit sich. In unseren Schulungen zum CRA zeigen wir praxisnah, wie Sie die Vorgaben umsetzen, welche Fallstricke es zu vermeiden gilt und wie Sie Ihr Unternehmen rechtzeitig auf die neuen Pflichten vorbereiten.
Autorin

Sophie Paulsen
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Duales Studium Wirtschaftsinformatik B. Sc. (m/w/d)
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